Melancholie

by: Christopher 'Hanazaki' Gera

Melancholie, von großer Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder Depressivität gekennzeichneter Gemütszustand. “Melancholie befiel ihn”.

So lauten die Worte, die einem Moderne Suchmaschinen ausgeben. Melancholie ist jedoch viel mehr als nur ein Gemütszustand.

Lasst mich euch in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus ziehen und euch Schreiben, in welchem Zusammenhang ich euch meinem Gemütszustand überbringen möchte.

Wir schreiben das Jahr 2019, Januar. Nach meinen 28 Jahren auf diesem Planeten habe ich Unmengen an Trauer, Verrat, Gewalt, mentaler und physischer Misshandlung erlebt.

Selbst in jungen Jahren habe ich Dinge miterleben müssen, von jenen ich eventuell irgendwann eine Geschichte verfassen möchte. Dies ist jedoch nicht die Zeit, dies niederzuschreiben. Eine gute und wahre Geschichte zur falschen Zeitpunkt kann all den Unterschied dieser Welt ausmachen.

So beginne Ich nun im Januar. Zur zweiten Januarwoche hat sich mein New Life Plus, mein eigenes neues Leben eigentlich Beendet gehabt. Dies dachte ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nur für einen Moment denn mir wurde ziemlich schnell Klar, dass obwohl die Wohnung und Einrichtung zu über 90% vollbracht war, die letzten 10% jedoch hatten eine erschwerte Gewichtung.

Ein Teil von Melancholie ist vielleicht Sättigung. Sättigung im Sinne von Trägheit. Ich sah mein eigenes Leben vor mir Entstehen und sprach zu mir: “Ich kann nun Anfangen zu leben, die letzten Prozente der Wohnung mache ich, wenn ich Lust habe.”

Somit nahm ich mir eine Auszeit, wollte die letzten zwei Wochen meines Resturlaubs genießen und entspannen.

Schreiben wir Mitte Januar. Der Arbeitsalltag hat meinen Urlaub eingeholt und es hieße wieder zurück zum Tagesjob zurück. Diesem bin ich natürlicherweise nachgegangen.

Ich lebte mich mit meinem Job in mein eigenes Leben ein über einige Wochen hinweg und dachte: “Ich finde mich doch ganz gut zurecht, wie ich es plante!”

In im Bezug zu meinem Alltag stimmt diese Aussage wohl.

Das Ende des ersten eigenen Monats naht, meine Finanzen im Blick und siehe da: Trotz erhöhter Grundausgaben bin ich mit meinem Konsum und Nutzverhalten auf gutem Wege, weiterhin Ersparnisse zu sammeln um mein eigenes Leben zu erweitern.

Allerdings musste ich bereits mit etwas Rechnen, welches sich in meinen Sinnes auf braute: Mein Geld, ist mein Geld. So mein Gedanke. So mein Sinn. So der Zweck eines eigenen Lebens.

Jedoch sprach Ich zu früh, denn obwohl Ich mich löste von meinen vorherigen Ketten, schlangen sich die Ketten nach. Somit half ich aus. Somit gab ich mein Geld ohne zu zögern an Menschen, die mir nahe stehen.

Jedoch fühlte sich diese Hilfe nicht an, wie eine gute Tat meinerseits, in mir brauten leider andere Gefühle.

Frustration.

Frustration, weil ich nicht ich nicht weiß, ob ich meine finanzielle Hilfe jemals wieder sehe. Frustration, weil ich gedacht hatte mich zu lösen. Frustration, nicht mein vollständiger Herr zu sein.

Diese Tat blieb jedoch nicht Alleine. Über die Monate hinweg tat ich dass, was mein Gewissen als “Gute Tat” betrachtete, meine Seele jedoch eine andere Sprache sprach.

Somit hat sich eine weitere Frustration gebildet. Frustration, mein eigenes Leben nicht in der Geschwindigkeit erweitern zu können auf Kosten meiner eigenen Gutmütigkeit.

Eine weitere Form von Frustration ist mein primäres Hobby: Mein Computer und Videospiele. Mein Computer, der nun sein 8tes Jahr beschreitet, welcher an jeder Stelle nun am Maximum anschlägt und nicht mehr das leisten kann, für welches die Moderne ihn benötigt. Dies ist der Grund, warum ich nicht Videos zeigen kann wie ich möchte, weil es technisch nicht mehr Ausreicht.

Videospiele, welche immer und immer mehr in einem Kreislauf der Gier und räuberischen Taten verkommt. Ein Medium, dass ich einst aus der Tiefe meines Herzen liebte und kaum ein Bild von Frust und Tadel kannte. Heute, ein Medium, welches mehr denn je alle Möglichkeiten nutzen möchte, die Schwächen der Menschen auszunutzen um bereits reiche Individuen mit Geld zu überschütten während die Ersteller jeder Medien ihren Job verlieren.

Im Grunde möchte ich mich als gutmütigen, netten Menschen ansehen. Leider kenne ich meinen Charakter, meine Spielfigur, meine Werte und Eigenschaften nur zu genau. Ich bin in einen Zustand verfallen, welcher von Wut, Frust und Erschöpfung regiert wird.

Somit ist vielleicht ein Teil der Melancholie auch Frustration. Mit mir Selbst, mit Anderen, mit Widerwärtigen.

Angekommen im Februar. Ungewohnterweise verging dieser Monat ohne große Zwischenfälle, ohne große Hilfestellungen und mit dem Ausblick, eventuell doch die ersehnte Einsamkeit und Eigenheit erreicht zu haben.

Wir schreiben Monat März. Eine weitere finanzielle Aushilfe im dreistelligen Bereich mit dem Schütteln eines Handgelenks. Ein schütteln, welches die Hülle als Geste preisgibt, jedoch der Kern als Widerwillen ansieht. Obwohl ich meine Geste hervorgesehen hab, erschütterte diese mich jedoch nicht weniger im Kern. Erneut brach mein inneres Gemüt in den Hintergrund und zum Vorschein kamen das Trio Frust, Wut und Erschöpfung.

Angekommen im April sehen wir auch hier erneut eine Leihgabe. Eine Leihgabe, welches erneut das Versprechen einer kürzlichen Wiedergutmachung erhielt. Jedoch sind in meinen Augen eine Leihgabe eine Eins-zu-Eins Rückgabe, an den Leihsteller. Rückgabe in Materieller Form lässt sich nur schwer greifen, es lässt sich nur schwer Werten. Jedoch war meine Leihgabe nicht ausreichend. Trotz meiner Nennung, dass meine restlichen finanziellen Mittel für den aktuellen Monat sich dem Ende neigen sprach mich jene Person an um eine unmittelbare Finanzhilfe, welche mein Restgeld um 80% verschlingen würde und die Leihgabe des Monats in den dreistelligen Bereich erneut heben würde.

Hier schritt zum ersten Mal mein Selbst ein. Mein Selbst sprach für mich und verneinte die Hilfe. Wohl zum ersten Mal in meinen 28 Jahren sprach ich in eigener Verteidigung gegenüber jenen, die mir am nächsten Standen um mich selbst zu schützen.

Im ersten Moment war mir nicht Bewusst, dass mein Ich zuerst kam. Dass mein eigenes Bedürfnis an erster Stelle stand.

Somit stehen wir kurz vor Mai. Fünf Monate nach meiner vermeidlich vollständigen Kontrolle über mein komplettes Selbst. Eine Woche nach meinem ersten Nein für Nahestehende.

Meine Melancholie ist Frustration, Wut, Erschöpfung und tiefe Depression.

Ich habe den Entschluss gefasst, meinem eigenen Charakter Einhalt zu gebieten. Der Entschluss, erst nach mir selbst zu achten. Entschluss, das Leid anderer nicht über mein eigenes zu heben. Entschluss, mich an erster Stelle zu setzen.

Dieser Text vermag es, mir Unmut geschehen zu lassen. Er vermag es Brücken wackeln und brechen zu lassen. Sollte jedoch mein Weg nach einem zufriedenen Selbst Band brechen, dann möge dies so sein.

Banden, jene Brechen sofern das Selbst nicht an immer zweiter Stelle steht, sollten eventuell nicht existieren.

Vielen Dank fürs Lesen. Mein Name ist Christopher ‘Hanazaki’ Gera und ich wünsche euch eine schöne Zeit. Bis zum nächsten Video, Artikel oder Stream.

 

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